Basierend auf dem Szenario für den landwirtschaftlichen Arbeitsmarkt in Deutschland bis 2030 lassen sich folgende zentrale Entwicklungen und Herausforderungen identifizieren:
Strukturwandel: Die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe wird weiter abnehmen, während die durchschnittliche Betriebsgröße zunimmt. Dies führt zu einer Konzentration und Professionalisierung der Branche.
Gesellschaftliche Anforderungen: Steigende Ansprüche an Produktqualität, Umweltschutz, Klimaschutz und Tierwohl werden die Produktionsweisen beeinflussen. Landwirte müssen diese Aspekte stärker berücksichtigen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Zunehmende Regulierung: Der rechtliche Rahmen für die Landwirtschaft wird komplexer, was die Handlungsspielräume der Betriebe einschränkt und spezifisches Wissen erfordert.
Fachkräftemangel: Der demografische Wandel führt zu einem rückläufigen Angebot an Arbeitskräften. Dies macht die Akquisition alternativer Zielgruppen, wie Menschen mit Migrationshintergrund, wichtiger.
Veränderte Anforderungen an Betriebsleiter: Strategische und Managementkompetenzen sowie kommunikative Fähigkeiten gewinnen an Bedeutung. Betriebsleiter müssen verstärkt als Unternehmer agieren.
Arbeitsbedingungen: Die Branche steht vor der Herausforderung, ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern, um attraktiv für Nachwuchskräfte zu bleiben. Dies betrifft Aspekte wie Arbeitszeiten, Vergütung und Work-Life-Balance.
Imageproblem: Die Landwirtschaft kämpft mit einem zunehmend negativen Image in der Öffentlichkeit. Dies erschwert die Gewinnung von Nachwuchskräften und erfordert verstärkte Kommunikationskompetenzen.
Globalisierung und Klimawandel: Diese Faktoren verschärfen die Marktbedingungen und erfordern ein verbessertes Risikomanagement sowie internationale Kompetenzen.
Diversifizierung und Spezialisierung: Betriebe werden sich entweder breiter aufstellen oder stärker spezialisieren, was zu veränderten Anforderungsprofilen für Beschäftigte führt.
Diese Entwicklungen erfordern Anpassungen in der landwirtschaftlichen Ausbildung und Betriebsführung. Zentral sind dabei die Vermittlung von Managementkompetenzen, Kommunikationsfähigkeiten, Kenntnissen im Bereich Nachhaltigkeit und Tierwohl sowie die Fähigkeit, mit komplexen regulatorischen Anforderungen umzugehen. Gleichzeitig muss die Branche aktiv an der Verbesserung ihres Images und der Attraktivität der Arbeitsbedingungen arbeiten, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.