Um Neu- oder Ersatzinvestitionen tätigen zu können, benötigen Unternehmen oftmals Darlehen. Wichtig bei der Vergabe ist die Kreditwürdigkeit des Unternehmens. Je besser diese ist, desto bessere Konditionen für eine Finanzierung erhält man in der Regel. Mit dem Bonitätsmanager der VR Smart Finanz kann jede:r Unternehmer:in schnell und kostenlos die eigene Bonität einsehen und nachvollziehen, an welchen Schrauben gegebenenfalls gedreht werden muss, um die Kreditwürdigkeit zu erhöhen. Luis Richter, Leiter des Bonitätsmanagers bei der VR Smart Finanz, hat uns erklärt, wie das genau funktioniert, welche Faktoren Einfluss auf die Bonität haben und inwieweit die eigene Bonität in Geschäftsbeziehungen wichtig ist.


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Herr Richter, mal ganz allgemein gefragt: Warum sollten sich Unternehmer:innen überhaupt mit der eigenen Bonität beschäftigen?

Die Bonität ist vor allem eine entscheidende Grundlage für die Kreditwürdigkeit und damit für bestmögliche Finanzierungskonditionen. Sich mit der eigenen Bonität zu beschäftigen, ist aber auch grundsätzlich eine wichtige Vorsorgemaßnahme im Rahmen von Geschäftsbeziehungen. Ein Beispiel: Rufen etwa Kunden oder Lieferanten bei einer Geschäftsanbahnung Informationen über das Unternehmen bei Wirtschaftsauskunfteien ab, bilden eine gute Bonität und aktuelle Unternehmensdaten eine solide Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.


Nun bieten Sie bei der VR Smart Finanz unter anderem den Bonitätsmanager an. Was genau ist das?

Ganz einfach ausgedrückt: mit dem Bonitätsmanager können Unternehmer:innen die Bonität ihres Unternehmens kostenfrei abrufen, direkt optimieren, aber auch mit dem Markt vergleichen. Denn der Bonitätsmanager zeigt an, wie sich die Scores im Vergleich zu denen anderer Firmen der gleichen Branche und Region einordnen. Dieser digitale Service gehört zum Lösungsportfolio der VR Smart Finanz für den regionalen Mittelstand und steht allen Unternehmer:innen deutschlandweit zur Verfügung.


Wenn ich den Bonitätsmanager nutze, sagt mir der Score also, wie kreditwürdig ich bin. Woher kommen die Daten, die Sie dafür nutzen?

Im Bonitätsmanager werden die Bonitätsscores der beiden größten Wirtschaftsauskunfteien, Creditreform und SCHUFA, ausgewiesen. Die Scores in der Anwendung zeigen an, wie viele von 100 möglichen Punkten das Unternehmen aktuell erreicht. Die Bonitätseinstufungen durch die Auskunfteien wiederum beruhen auf den Daten, die bei ihnen über das Unternehmen vorliegen.


Angenommen, ich bin mit meinem Bonitätsscore nicht zufrieden und möchte diesen verbessern. Wie kann ich das machen?

Im Bonitätsmanager gibt es die Anzeige „Aktualität Ihrer Bonitätsbeurteilung“. Hier sehen die Nutzer:innen, welche Optionen sie haben, um ihre Scores zu aktualisieren. Oft sind es ganz simple Gründe, die dafür sorgen, dass die Bonität nicht optimal ausfällt, etwa wenn veraltete oder falsche Daten bei den Auskunfteien hinterlegt sind. In so einem Fall kann es bereits ausreichen, den aktuellen Jahresabschluss hochzuladen, um den Score zu verbessern.


Wenn wir gerade davon sprechen: welche Faktoren haben überhaupt Einfluss auf den Score?

Die Auskunfteien nutzen unterschiedliche Verfahren, sodass pauschale Antworten schwierig sind. Als wichtige Treiber haben wir die historische Zahlungsweise, das Krediturteil und eingetragene Negativmerkmale sowie die klassische Bilanzbewertung identifiziert. Zu den ersten drei Treibern zeigt der Bonitätsmanager die unternehmensindividuelle Beurteilung der Auskunfteien und mögliche Handlungsfelder. Die Bilanzbewertung lässt sich wiederum am besten durch das regelmäßige Hochladen von Jahresabschlüssen und BWAs beeinflussen, denn deren Aktualität hat einen großen Einfluss auf die Beurteilung.


Hilft mir mein Bonitätsscore auch im direkten Kontakt mit meinen Kund:innen und Lieferant:innen?

Ja, insbesondere bei größeren Partnerunternehmen, die standardisiert ihre Lieferanten, Kunden und Partner über die Auskunfteien prüfen, kann ein guter Bonitätsscore ein entscheidender Vorteil sein. Ein guter Bonitätsscore kann beispielsweise auch bedeuten, dass Lieferantenkredite eingeräumt werden oder großzügiger ausfallen, da potentielle Geschäftspartner:innen darüber eine mögliche Ausfallwahrscheinlichkeit einschätzen können. Eine gute Bonität ist also eine wichtige Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit und beeinflusst die Konditionen bei den Vertragsverhandlungen.


Kann ich mit dem Bonitätsmanager auch die Bonitätsinformationen anderer Unternehmen einsehen?

Die eigenen Bonitätsscores sind für andere Nutzer:innen nicht einsehbar. Allerdings ermöglicht der Bonitätsmanager auch kleineren Unternehmen, für die die Anbindung einer direkten Schnittstelle an die Auskunfteien zu aufwändig oder kostspielig ist, Bonitätsauskünfte zu erwerben und einzusehen. Dafür kooperiert der Bonitätsmanager mit der SCHUFA. Nutzer:innen des Bonitätsmanagers erhalten Zugriff auf die umfangreiche Firmenkunden- und Privatkundendatenbank und können bei berechtigtem Interesse verschiedene Auskunftsprodukte erwerben. Damit lässt sich schnell und bequem eine Bonitätseinschätzung zu möglichen Geschäftspartner:innen durchführen. Das schafft Transparenz für Geschäftsbeziehungen und hilft den Nutzer:innen, Risiken für Zahlungsausfälle durch Geschäftspartner:innen zu minimieren.


Ich möchte nun den Bonitätsmanager nutzen. Was sind die nächsten Schritte, die ich gehen muss?

Der Einstieg in den Bonitätsmanager ist einfach und dauert nur wenige Minuten. Es gibt zwei Wege, um den digitale Service zu nutzen: Entweder lassen Sie sich Ihren Account bei Ihrer Volksbank anlegen und prüfen gemeinsam mit Ihrer Beraterin oder Ihrem Berater die Bonität. Die Kolleg:innen unterstützen Sie auch gerne beim Hochladen der aktuellsten Unterlagen im Bonitätsmanager. Oder Sie erledigen alles selbst und registrieren sich kostenlos auf www.bonitaetsmanager.de. Anschließend bekommen Sie dort direkt die Bonitätsscores Ihres Unternehmens angezeigt. Nach Anlage des Accounts können Sie diesen auch Ihrer Volksbank in den Einstellungen zuordnen, dann kann Ihre Beraterin oder Ihr Berater sie zukünftig bei ihren Bedürfnissen rund um die Bonität noch besser unterstützen.


Herr Richter, vielen Dank für das Gespräch.